Es gibt ja oft verschiedene Begriffe für ein und dieselbe Sache. Und dann gibt es Begriffe, die vermeintlich dasselbe beschreiben, aber eigentlich etwas ganz anderes bedeuten.
Wenn ich bei Netzwerktreffen erzähle, was ich mache, und es zum Thema Domainservices kommt, spreche ich oft von TLDs oder in der Langform Top-Level-Domains.
Nun muss man wissen, dass viele Teilnehmer dieser Treffen aus komplett anderen Bereichen kommen und mit Domains und dergleichen so gar nichts zu tun haben.
Deshalb kommt es wohl vor, dass einige eine komplett andere Vorstellung von dem Begriff Top-Level-Domains haben, das heißt, dass sie z.B. denken, mit Top-Level-Domains meine ich die ganz besonders tollen – eben die auf dem TOP Level der Domains ;)
Um nun dieses und andere Missverständnisse einmal aus der Welt zu räumen und etwas zur allgemeinen Erhellung beizutragen, will ich es hier einmal ganz genau erklären:
Die „Top-Level-Domain“ ist der Fachbegriff für das, was bei dem Domainnamen hinter dem Punkt steht, also wenn man es als Hierarchie betrachtet, auf der obersten Ebene, auf Englisch dem Top Level.
.de, .com, .net usw. sind also Top-Level-Domains.
Der eigentliche Domainname, also das, was vor dem Punkt steht, ist somit dann auf der zweiten Ebene, dem Second Level.
Doch auch hier gibt es Ausnahmen, es gibt Vergabestellen, die entschieden haben, dass sie zusätzlich zu der Top-Level-Domain, die in vielen Fällen das Länderkürzel ist, weitere Unterscheidungsmerkmale haben möchten, die sie der Top-Level-Domain voranstellen.
Dies ist beispielsweise im Vereinigen Königreich der Fall, dort gibt es neben der für den allgemeinen (kommerziellen) Gebrauch vorgesehenen Second-Level-Domain .co.uk noch 17 weitere Second-Level-Domains, die teilweise nur bestimmten Nutzergruppen zugänglich sind, wie beispielsweise .police.uk für die britische Polizei. Der eigentliche Name befindet sich dann auf der dritten Ebene, dem third level.
Seit 2012 ist allerdings auch eine Registrierung direkt unter .uk möglich.
Diese hierarchische Sichtweise erklärt sich übrigens aus der Namensauflösung, also der Stelle, wo die für einen Domainnamen gültige IP-Adresse herausgefunden wird. Dies wird aus meiner Sicht wunderbar erklärt in einem Video der österreichischen Vergabestelle nic.at, das zwar schon 2010 veröffentlicht wurde, aber noch immer aktuell und sehr anschaulich ist.
Wenn ich also beim nächsten Mal von den neuen Top-Level-Domains spreche, meine ich damit .coach, .guru, .berlin und noch ungefähr 1400 weitere.
Oder soll ich lieber Domain-Endungen sagen?
Neulich schlug mir jemand vor, ich solle doch URL sagen. Das wäre aber mitnichten das gleiche, obwohl es sogar bei YouTube ein Video gibt, in dem das behauptet wird. Die URL, die eigentlich der URL heißen müsste, ist der Uniform Resource Locator, also übersetzt der einheitliche Ressourcenzeiger, der eine Ressource, beispielsweise eine Website, identifiziert und lokalisiert, das zu verwendende Netzwerkprotokoll angibt sowie weitere Informationen übermittelt.
Ein Blick sagt mehr als Tausend Worte, ein Beispiel ist aber auch nicht schlecht:
Nehmen wir diese Seite, auf der wir uns befinden:
- http://getkonnekted.de ist die URL dieser Seite, http://getkonnekted.de/blog ist die URL dieses Blogs.
- getkonnekted.de ist die Domain, wobei getkonnekted der Domainname ist und
- .de die Top-Level-Domain.
Echt top, oder? ;)
Kommentare